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      Großübung am Blausteinsee

      Mitte der 90er Jahre begann eine Eschweiler Erfolgsgeschichte. 1994 wurde mit der Befüllung eines Restlochs des früheren Tagebau Zukunft begonnen. Heute, rund 30 Jahre später, ist der Blausteinsee als Freizeit-, Naherholungs- und Naturschutzgebiet weit über die Grenzen der Aachener Region hinaus bekannt. Zehntausende Freizeit- und Naturliebhaber strömen jedes Jahr an und in den See, um dort Zeit zu verbringen. 

      Für uns als Feuerwehr Eschweiler ergeben sich hierdurch jedoch auch verschiedene Gefahrenschwerpunkte. Neben medizinischen Notfällen von Seebesuchern, verletzten Fahrradfahrern und Inlineskatern sowie Ölspuren und Verkehrsunfällen von Gästen stellt uns insbesondere die Wasserfläche immer wieder vor herausfordernde Einsätze. Regelmäßig werden wir zur Personenrettung alarmiert, wenn Besucher nicht mehr selbstständig ans Ufer kommen oder im Wasser vermisst werden. Bis Anfang Oktober mussten wir in diesem Jahr bereits viermal zu solchen Einsätzen ausrücken.

      Bereits kurz nach Freigabe des Blausteinsees für die Öffentlichkeit reagierten wir auf die zunehmenden Gefahren und Einsatzsituationen und beschafften ein Rettungsboot mit Motorantrieb. Mittlerweile kann die Feuerwehr Eschweiler drei motorbetriebene Rettungsboote sowie zwei Schlauchboote (eins davon ebenfalls mit Motorantrieb) in den Einsatz bringen. Die Boote sind derzeit bzw. zukünftig auf der Feuer- und Rettungswache sowie bei den ehrenamtlichen Löschzügen in Dürwiß und Kinzweiler stationiert. Seit Mitte 2025 ist unser neu erworbenes drittes Rettungsboot während der Freizeitsaison dauerhaft am Anlegesteg im Blausteinsee im Wasser, um unverzüglich nach Eintreffen der ersten Feuerwehreinsatzkräfte eine Erkundung und Rettung durchführen zu können.  

      In der Vergangenheit wurde zu besucherstarken Zeiten eine Wachdienst durch die DLRG am Blausteinsee besetzt. Bei Notfällen konnten die Retter unverzüglich Erstmaßnahmen einleiten. Mittlerweile ist diese zusätzliche ehrenamtliche Aufgabe durch die DLRG nicht mehr zu leisten – lediglich bei einzelnen Großveranstaltungen am und im See werden Wachdienste durchgeführt. Somit stellt unsere Feuerwehr im Grunde das gesamte Jahr über bei Notfällen im und auf dem Wasser die ersten Retter. Bei Meldung einer vermissten oder in Not geratenen Person werden jedoch neben unseren Einsatzkräften parallel immer Einsatzkräfte von DLRG und THW zur Unterstützung mit Mannschaft und Gerät alarmiert. 

      Parallel zu veränderten Aufgaben  und Gefahrenlagen wurde das Einsatzkonzept für den Blausteinsee regelmäßig angepasst und fortgeschrieben. In diesem Jahr erfolgte nun eine erneute Anpassung der Einsatzorganisation. Um diese mit allen Beteiligten einmal ausgiebig üben zu können, fand am Samstagnachmittag eine große Übung aller beteiligten Behörden und Organisationen unter der Leitung unserer Feuerwehr statt. Rund 75 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DLRG , Polizei und Ordnungsamt trafen am Nachmittag am Blausteinsee ein. Nach einer kurzen Begrüßung und Lageeinweisung durch unseren Leiter der Feuerwehr, Christian Haake, wurde die neu geplante fixe Fahrzeugaufstellung für alle Einheiten getestet und unverzüglich auch optimiert. Hierdurch kann erreicht werden, dass sämtliche Einsatzkräfte im Gefahrenfall optimiert Technik und Gerät einsetzen können und wir in Gefahr geratenen Personen schnell und effektiv Hilfe zukommen lassen können. 

      Weiterhin wurden von allen Einheiten Einsatzmaßnahmen geübt. DLRG und Feuerwehr brachten insgesamt vier Rettungsboote zu Wasser, um die Suche und Rettung von Personen zu üben. Ebenfalls setzte das THW zwei Taucher ein, um Tauchgänge und das gemeinsame Vorgehen mit den Bootsbesatzungen zu trainieren. Von der FLE (Ferngesteuerte Lageerkundungs-Einheit) der StädteRegion Aachen wurden beide Drohnen in den Einsatz gebracht, die mit ihrer Technik die Personensuche unterstützen und gleichzeitig wertvolle Film- und Fotoaufnahmen aus der Luft machen konnten, die für spätere Ausbildungszwecke genutzt werden können. Durch unsere Logistikeinheit wurden die Einsatzkräfte während der gesamten Übung mit Getränken und Snacks versorgt. 

      Wir können resümieren, dass die Übung sehr erfolgreich abgelaufen ist. Neben der Optimierung der Raumordnung mit einer neu festgelegten Fahrzeugaufstellung konnten sich die Übungsteilnehmer organisationsübergreifend untereinander austauschen und Arbeitsschritte und Vorgehen der anderen weiter kennenlernen.  

      Vielen Dank allen Übungsbeteiligten, die zu einem hervorragenden Gelingen beigetragen haben.